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27.11.2020 Aktuelles Spendenprojekt Große Augen schauen den Jungen aufmerksam an. Die feuchte Nase stupst kurz gegen seine Hand. „Freust du dich, mich wiederzusehen?“, fragt Jonas seine Lieblingskuh Fleckerl und stellt die Heugabel nach der Fütterung wieder an ihren Platz. Jonas und die anderen Jungs seiner Klasse besuchen die Antoniushaus-Schule Marktl, ein Förderzentrum für emotionale und soziale Entwicklung. Sie erleben gerade eine Gemeinschaftserfahrung auf einem Bauernhof im Chiemgau. „Unsere Schüler kommen fast alle aus einem sehr schwierigen familiären Umfeld und haben in ihrem Leben bereits viele negative, teilweise auch traumatische Erfahrungen gemacht“, erläutert Gerhard Rausch, Bereichsleitung psychologisch-sozialpädagogischer Fachdienst. Die Jungs haben schwerwiegende Probleme und auffallende Verhaltensweisen im sozial-emotionalen Bereich wie ausgeprägtes Verweigerungsverhalten, Bindungs-, Angst- oder Aufmerksamkeitsdefizitstörungen. Mehr als die Hälfte der Schüler ist stationär in den Heimgruppen untergebracht, da die Entfernung zum Elternhaus zu weit oder die familiäre Situation schon sehr belastet ist. Die kleinsten Anforderungen können für Eltern und Kinder zu extremen Spannungen führen, so dass sie in einer dauerhaften Überforderungssituation leben, die einer kindgerechten Entwicklung und einem harmonischen Familienleben entgegenstehen. Für jedes Kind wird im Antoniushaus Marktl die passende Therapieform entwickelt. Das können neben Klettern, Musik oder Kunst auch verschiedene tiergestützte Therapien sein. Foto:fotolia Grundlage für die erfolgreiche Arbeit mit dem einzelnen Kind ist ein stabiles Vertrauensverhältnis, erklärt Gerhard Rausch: „Wir investieren viel Zeit in den Aufbau gegenseitigen Vertrauens, um für das Kind ein verlässlicher und vertrauenswürdiger Ansprechpartner zu sein.“ Für jedes Kind wird die passende Therapieform entwickelt. Das können neben Klettern, Musik oder Kunst auch verschiedene tiergestützte Therapien sein. Es handelt sich um Einzelfallarbeit wie Reittherapie oder ein Gruppenerlebnis wie der Besuch eines Bauernhofs. In natürlicher, entspannter Umgebung können die Jungs zur Ruhe kommen und vielfältige, positive Augenblicke erleben. Sie dürfen jeden Tag bei der Stall- und Feldarbeit helfen und haben Kontakt zu den verschiedensten Tieren. „Katze Minka hat Babys bekommen. Das Fell ist so weich und sie können schon schnurren“, erzählt Jonas ganz fasziniert. Auch das Eier suchen im Hühnerstall gehört mit zu den Lieblingsbeschäftigungen der Jungs wie Heuburgen bauen und darin herumhüpfen.
Das eigene Verhalten wird reflektiert Die verschiedenen Therapieformen sind wichtig, damit die Kinder einen adäquaten Umgang miteinander lernen. Intensiv wird an ihren persönlichen Verhaltensweisen gearbeitet, ihre Stärken gefördert und durch soziale und emotionale Förderung andere Handlungswege aufgezeigt. Tiere können dabei besonders unterstützend sein, weil sie unmittelbar das Verhalten rückmelden und gleichzeitig auch erst einmal Vertrauen schenken, ohne abzuwägen. Leider übersteigen dafür die Kosten die finanziellen Möglichkeiten. „Aus diesem Grund bitten wir um Spenden, damit wir individuelle Therapieformen anbieten können. Der Aufenthalt auf dem Bauernhof kostet für zwei Schulklassen für eine Woche schon mal über 3.000 Euro.“ Dabei sind die Hilfen nicht nur wichtig, sondern auch nachhaltig. Jonas erzählt immer noch mit strahlenden Augen über „seine“ Kuh Fleckerl und die wundervolle Schulwoche auf dem Bauernhof.
Helfen Sie mit!Mit Ihrer Spende können wir den Kindern und Jugendlichen im Antoniushaus Marktl individuelle Therapieformen anbieten und damit Hilfe in verschiedenen Lebensbereichen anbieten. Spenden Sie per Überweisung mit dem Verwendungszweck „Therapie“ oder online an unseren Förderverein unter www.slw.de/spenden. Wir danken Ihnen für Ihre Hilfsbereitschaft von ganzem Herzen! Unser SpendenkontoSeraphisches Liebeswerk Altötting e.V. |
Hier gehts zum Videobeitrag über den neuen Schülerhort
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